Eine Ahnung von barockem Klang

Die Geschichte dieser Orgel wurde erst im vergangenen Dezennium vollständig an das Tageslicht gebracht Dank der Forschung des Rostocker Jan von Busch.
Es handelt sich um die für Hauptpastor Johann Friedrich Mayer an Hamburg-St. Jacobi 1694 erbaute Hausorgel, ein privater Auftrag an Arp Schnitger (Hamburg). Als Mayer 1701 nach Greifswald umzog – er wurde Pastor an St. Nikolai und Universitätsprofessor – nahm er diese Orgel mit. Jahrzehnte nach dem Tod des Eigentümers verkauften die Erben das Instrument nach Deyelsdorf. Christian Weldt, Orgelbauer in Grimmen, setzte es 1742 um.
1878 kam es zum einschneidenden Verlust der Schnitger-Substanz. Im Jahr, in dem die Veränderung an der Orgel in Wotenick geschahen, erhielt Mehmel den Auftrag, die Orgel in Deyelsdorf zu modernisieren. Vermutlich war sie bis dahin im Wesentlichen das Schnitger-Instrument geblieben. Es wäre zu umfangreich, aufzuzählen, was neu gebaut wurde, es macht Sinn, zu benennen, was von Schnitger überkommen ist: das wertvolle und in Schnitgers Oeuvre einzigartige Gehäuse und meisten Pfeifen in den Registern Gedact und Hohlflöte.
Allein dieser Bestand macht die Orgel einzigartig hierzulande. Die wenigen Register aus Schnitgers Werkstatt lassen den einstigen Barockklang erahnen.
Disposition: ein Manual, Pedal, mechanische Schleiflade, 7 Register
1. Manual / C-f3
- Principal 8‘
- Viola di Gamba 8‘
- Gedact 8‘
- Geigenprincipal 4‘
- Hohlflöte 4‘
- Quarte 2‘
Pedal / C-d1
- Subbaß 16‘
- PedalCoppel