Konzerte-Detail

Donnerstag ·

Steinhagen

Orgel von Friedrich Albert Mehmel, 1863


Christoph D. Minke (Orgel)

Die Flöte ist das unmittelbarste, die Orgel das abstrakteste Blasinstrument. Die Orgel kann zweifellos flöten, die Flöte mag zum Register einer Orgel werden. Sie kann aus der Orgel seltsam belebt hervortreten oder ihr ganz kontrastierend gegenüberstehen.
Musik von J.S. Bach (Fantasie & Fuge g-Moll), Louis Lewandowski, Edgar Arro, Robert Schumann, Lothar Graap und Louis James Alfred Lefebure-Wely.


Der Künstler


Christoph D. Minke (Orgel)

Christoph D. Minke (KMD) ist seit 1990 Kirchenmusiker der St. Laurentius-Kirche in Schönberg/Mecklenburg und verantwortlich für die künstlerische Leitung des Schönberger Musiksommers. Er begann im Alter von fünf Jahren mit Klavierunterricht. Ab 1974 bildete er sich autodidaktisch weiter und erlernte das Orgelspiel. Bereits als 12-jähriger nahm er regelmäßig den Organistendienst in seiner Heimatgemeinde wahr. Von 1982-1987 studierte Christoph D. Minke Kirchenmusik in Greifswald u.a. bei Manfred Schlenker und Annelise Pflugbeil. 1988 folgte er einem Ruf des damaligen Gewandhauschordirektors und Thomaskantors a. D. Prof. Georg Christoph Biller nach Leipzig, wo er bis Ende 1990 als sein Assistent wirkte. Währenddessen studierte er in Weimar an der Musikhochschule bei Prof. Gunter Kahlert Orchesterdirigieren. Christoph D. Minke ist bekannt für ungewöhnliche Dramaturgie seiner Konzerte, zudem fließt aus seiner Feder manch nachdenkenswerte Progammbeschreibung.

 

DER SPIELORT:

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Video- und Audioaufzeichnung, Bearbeitung und Schnitt: Heiko Preller

Aus gegebenem Anlass

Das für diesen Anlass ursprünglich geplante Programm lässt sich aufgrund der Corona-Pandemie nicht ausführen. Dennoch soll vor dem Hintergrund der Idee dieses Programmes, die Orgel vor allem als Blasinstrument zu verstehen, der Aspekt des Atmens durch diese ¾ Stunde leiten. Gesang ist die schönste Form des Atmens. Singen können Menschen wie auch eine Orgel.

Viel Atem braucht zumeist eine Orgel unter der gewöhnlich in Klangmassen dargestellten Fantasie g-Moll von Johann Sebastian Bach. Auch die „Luft“ zwischen den einzelnen Abschnitten macht dabei die Musik aus. Das sehr eingängige Thema der Fuge ist ein altes niederländisches Volkslied.

Ebenfalls auf einem Gesang basiert das Moderato von Louis Lewandowski, der als Sohn eines jüdischen Kantors in Berlin die Synagogenmusik revolutionierte. Dabei spielte die Orgel eine große Rolle. An seiner langjährigen Wirkungsstätte, in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße, befand sich eine prächtige dreimanualige Buchholzorgel.

Edgar Arros Kontraste wirken in diesem musikalischen Umfeld wie ein Gang durch eine abwechslungsreiche Landschaft, mal ruhig, mit langem Atem oder gemächlich, mal schnell, hüpfend oder fast atemlos, am Ende ob des erreichten Zieles fröhlich triumphierend.

Das bekannte Lied von Paul Gerhardt „Du, meine Seele, singe“ ist die Vorlage für die Variationen von Lothar Graap. Ihre Teile sind knapp gehalten und legen es, wie schon bei Arro, auf Kontraste an.

Mit Sortie von Lefébure-Wély erleben wir die Vorfreude auf den freien Atem draußen in der Natur, an der frischen Luft, vielleicht fröhlich pfeifend. Der Himmelfahrtstag wird oft als Familienausflugstag genutzt, und eine heitere Gesellschaft lässt sich gut bei dieser Musik vorstellen.

Christoph D. Minke

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